Dünnes Eis birgt große Gefahren

Feuerwehrverband gibt Tipps / Nur freigegebene Flächen betreten

Berlin – Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) warnt vor dem Betreten nicht

freigegebener Eisflächen: „Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen

noch zu dünn; es droht Einbruchgefahr“, erklärt DFV-Vizepräsident Hermann

Schreck. Auch der Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke

auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. „Betreten Sie nur freigegebene Eisflächen!“,

mahnt Schreck. Besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu

unvorsichtigem Verhalten verleiten.

Für den sicheren Ausflug sollten einige Tipps der Feuerwehren beachtet werden:

• Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren

erklärt werden.

• Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es

sonst sein, dass niemand Hilfe holen kann.

• Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser

auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis

sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen,

zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).

• Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren

Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem

Gelände kann ein Einweiser an einer markanten Wegkreuzung die

Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern.

• Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche

und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die

Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis

zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr!

„Innerhalb weniger Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die

Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter“, erläutert

Vizepräsident Schreck. Der Feuerwehrverband gibt folgende Tipps zum Verhalten

im Unglücksfall:

 

• Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder

darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten

oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.

 

• Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten

(Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinaus wagen.

• Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage

(Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu

verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben.

Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen

die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte

Rettungsringe sein.

 

• Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig

erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.

 

• Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen

Tee reichen.

 

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